Archiv für den Monat: September 2011

Ab jetzt heißt es warten.

Tja, es ist vollbracht. Die Entnahme ist erfolgt, ich bin wieder zu Hause. Aber der Reihe nach.

Wie versprochen war ich heute morgen als Erster im OP dran. Um 7:00 Uhr wurde ich geweckt, um 7:45 abgeholt und in den OP geschoben. Dort wurde ich relativ bald Schlafen gelegt. Gott sei Dank habe ich dem OP Assistenten erst nachdem er mir den Zugang gelegt hat erzählt, dass ich HSV Fan bin. Er ist Bremen Fan und meinte, bei HSV Fans sticht er immer mehrmals zu …

Naja, nachdem die Anästhesistin „Gute Nacht“ gesagt hat, kann ich mich nicht mehr an viel erinnern – bis ich ca. 1 Stunde später im Aufwachraum wieder aufwache. Kurze Zeit später bringt man mich auf mein Zimmer zurück. Dort bekomme ich eine Infusion mit Schmerzmitteln, besser war das wahrscheinlich.

Etwas später darf ich wieder aufstehen, um 12:30 gabs Mittagessen. Zu dem Zeitpunkt fühle ich mich eigentlich schon wieder ganz normal. Ich bin nicht mehr groggy, auch nicht mehr schwindlig. Also entschließe ich mich, den Rest des Tages außerhalb meines Bettes zu verbringen.

Am Nachmittag um 16:00 Uhr kommt die Ärztin vorbei. Sie erzählt mir, dass ich ein „harter Hund“ sei. Meine Knochen waren wirklich sehr fest und haben sich bis aufs letzte gegen die Entnahme gewehrt. Sie hat sich selten so anstrengen müssen, die Nadel durch den Beckenknochen zu stoßen. Schließlich ist es ihr aber doch gelungen, meinem Beckenkamm 800 ml Knochenmark zu entreißen, ein ordentliches Ergebnis.

Da die Schmerzmittel mittlerweile nachgelassen haben, komme ich jetzt auch in den Genuss des Eingriffs. Falls jemand in einer vergleichbaren Situation ist: Es ist nicht so schlimm, wie angedroht. Im Beratungsgespräch hat die Ärztin mir noch gesagt, ich fühle mich eine Woche „wie vom Pferd getreten“. So schlimm ist es nicht. Oder sie meinte ein kleines Pferd. Im Moment ist es eher wie ein Mittelding zwischen Hexenschuss und Muskelkater. Vielleicht auch ein bisschen, als wenn man sich das Becken an der Bettkante gestoßen hat. Aber es ist auch ohne Schmerzmittel auszuhalten.

Tja. Und damit ist die Geschichte für mich vorläufig abgeschlossen. Ich darf jetzt in den kommenden Wochen und Monaten noch einige Male meinen Hausarzt aufsuchen, damit er mir eine Blutprobe abnimmt und zur Überprüfung an das Spendenzentrum Ratingen schickt. In frühestens 3 Monaten kann ich bei der DSD in Dessau nachfragen, wie es „meinem“ Patienten geht. Das sollte ich aber nur tun, wenn ich auch die Antwort hören will. Denn die muss nicht unbedingt positiv sein – auch wenn wir das Gegenteil hoffen.

Die Entnahme steht an …

Ihr wartet sicher schon lange auf Updates, aber ich wollte mich nicht melden, bevor es nicht handfeste Neuigkeiten gibt.

Also: Die Voruntersuchung hat am 30.08. wie geplant in Ratingen und Düsseldorf stattgefunden. Übliche Untersuchungen, wie EKG, Blutdruck, Blutprobe usw. wurden durchgeführt. Ein angenehmer Nebeneffekt der ganzen Geschichte: Ich wurde einmal auf Links gedreht, ohne dafür zahlen zu müssen.

Dazu ein langes Beratungsgespräch, wo man mir noch mal die Prozedur, mögliche Risiken und das ganze Drumherum erläutert hat. Ich weiß jetzt, dass der/die Empfänger(in) ein Kind im schulpflichtigen Alter ist – das ist ganz schön heftig. Deshalb auch die Knochenmarkspende und keine Stammzellenspende. Die Erfahrung lehrt, dass bei Knochenmarkentnahmen die Heilungschancen bei Kindern größer ist. Nun, mir soll es Recht sein. Wenn schon, denn schon. Ein Großteil meiner guten Wünsche gehen momentan in Richtung dieses Kindes (obwohl es im Bekanntenkreis auch zwei Geburten gab) – hoffen wir, dass alles gut ausgeht.

Anschließend bin ich zum Augusta-Krankenhaus nach Düsseldorf gefahren, um dort mit dem Anästhesisten zu sprechen. Der wollte Dinge über meine bisherige Krankengeschichte wissen, um das Narkoserisiko einschätzen zu können. Das war im Großen und Ganzen unspektakulär.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist alles in Ordnung. Rund eine Woche nach der Voruntersuchung kam der erlösende Anruf aus Dessau. Man sagte mir, ich sei fit und gesund.
Die Entnahme kann am 20.09.11 wie geplant im Augustakrankenhaus stattfinden. Mittlerweile bin ich gesund und munter in der Düsseldorfer Klinik eingetroffen. Man hat mir ein sehr nett eingerichtetes Zimmer angewiesen, und gleich kommt die Visite (wurde jedenfalls angekündigt). Morgen früh bin ich der Erste im OP. Wenn alles glatt geht, kann ich morgen Nachmittag schon entlassen werden. Mal sehen, wann ich in der Lage bin, hier wieder Beiträge zu veröffentlichen.